Freitag, 16. Oktober 2015

~You had me at ALOHA. A Hawaiian story.


Hallo ihr Lieben, lang hab ich jetzt nichts mehr von mir hören lassen. In den letzten Monaten war so einiges los, ich hab zwei weitere Yogakurse absolviert, Martin und Christina haben mich in Boulder besucht und dann war da noch die Reise nach Hawaii. Und von der möchte ich heute zuallerst mal berichtent:

Als ich vor einigen Wochen eine Nachricht von Christina erhielt, in der sie mich fragte ob ich als ihre Therapeutin mit nach Hawaii reisen würde, dachte ich zuerst es wäre ein Scherz. Wie sich herausstellte meinte sie es absolut ernst. Christina hatte sich bei ihrem ersten Ironman in Klagenfurt für die "Königsdisziplin", den Ironman in Kona, Hawaii qualifiziert. Mit ihren 22 Jahren hat sie damit nicht nur mich, sondern auch viele andere beeindruckt. Was soll ich noch sagen, ich versprach sie mi Physiotherapie, Massage, Cranio, Taping, Lymphdainage und Yoga zu unterstützen so gut ich konnte und wir buchten mein Ticket. Bis ich dann zum ersten Mal hawaiianischen Boden unter den Füßen hatte konnte ich es noch immer nicht richtig glauben. Ich war tatsächlich in Hawaii!!
Darum möchte ich gleich zu Beginn des Blogs Christina noch einmal von ganzem Herzen danken, ohne sie wäre diese Reise noch immer ein Traum. Und ein weiteres großes Danke auch an meine und ihre Familie, die uns bei diesem Abenteuer auf verschiedenste nur denkbare Art und Weise unterstützt haben. Es wurde eine unvergessliche Zeit...

Ankunft in unserem Hotel, der Innenhof des Hotels ist wie ein kleiner, tropischer Regenwald angelegt.
Mit uns waren noch unzählige andere Athleten samt Team untergebracht. Tagtäglich sah ma dutzende von Sportlern ihre Laufschuhe schnüren oder ihre Rennmaschienen vor dem Hotel startklar machen. Dass einem bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit schon im Schatten der Schweiß auf der Stirn stand schien sie wenig zu kümmern.





In den kleinen Cafe´s neben dem Alii Drive in Kona werden die Athleten schon viele Tage vor dem eigentlichen Event mit Plakaten willkommen geheißen. Eines unserer Lieblingskaffees direkt am Meer, das Java on the Rocks. Hier bekommt man köstlichen Kona Kaffee. Während man ihn genießt kann man die Zehen in den weichen Sand graben und den eintreffenden Wellen zuschauen. *zumTräumen

Kokosnussernte
Banyanbaumwurzeln

...zu Beginn hatten wir noch kein Mietauto. Wenn man zu Fuß unterwegs ist hat man Zeit die großen und kleinen Wunder der Insel zu bewundern.




Unsere Terrasse mit Blick aufs Meer und die untergehende Sonne vermisse ich jetzt schon.

Kunstvolle Darstellungen schmücken Eingangstore und Häuser. Ganz oft kommen darin Schildkröten vor. Ein paar haben wir bei unseren Schnorchelausflügen live gesehe, davon gibts leider keine Bilder.
Wo war denn das jetzt nochmal?! ...wo ist die gute alte Straßekarte wenn man nicht genau weiß wo man ist und das Handy streikt. Bei Temperaturen über 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit wie in einer Regenwolke wird der Spaziergang zum Workout.

Eine hawaiiansiche "Kirche" direkt am Meer.







Kein Tag vergeht ohne Sonnenuntergangsfotos. Ich hab mich seeehr bemüht sie für euch (zumindest ein wenig) zusammenzukürzen :-)










Drachenfrucht, Papaya, Mangos,... das Obst ist so süß, dass man sich fragt ob die Einheimischen heimlich "nachgezuckert" haben ;-)
Unsere erste Ausfahrt mit dem Mietwagen führt uns entlang der Ironman Radstrecke. Die Aussicht ist einzigartig. Dunkle Lavafelder mit vereinzelten Palmenoasen und dem türisblauen Meer im Hintergrund.

Hapuna Beach, von vielen als der schönste Strand Hawaii´s bezeichnet.


Kealakekua Bay




Bootsausflug. Das Wetter war genial, die Schnorcheltour spitze, das Essen ein Traum...nur der Seegang war nicht ganz so toll. Ab der Hälfte des Ausflugs waren außer mir auch noch Christina und Christoph seekrank. Die selbe Erfahrung durfte ich ja schon mal auf Korsika machen, aber man lernt halt nie aus ;-)
In der Kailua Bay wird Tag für Tag fleißig trainiert. Den ganzen Tag über sieht man die Athleten ihre Runden ziehen. Macht auch viel mehr Spaß als zuhause wenn man dabei all die bunten Fische beobachten kann ;-)
Kailua Bay, hier erfolgt der Schwimmstart für den Ironman.
Für so ein "Grunstück" würde ich es sogar in Kauf nehmen jeden Tag eine Tablette gegen Übelkeit zu schlucken :-)
Unser Hotel vom Meer aus gesehen, Royal Sea Cliff.


Pele, die hawaiianische Vulkan- und Feuergöttin. Seht ihr die Augen und das Lachen?!



Ausflug nach Waimea. Im Norden sieht die Landschaft schon wieder ganz anders aus und die sanften Hügel erinnern ein wenig an unsere Nockberge (zumindest ein ganz ganz klein wenig ;-) ).




Spencer Beach Park, der perfekte Rast- und Badeplatz auf unserer Rückfahrt von Waimea nach Kona.


Letzter Sonnenuntergang vor dem "Großen Tag". Um spätestens 21Uhr hieß es: "Ab ins Bett."



Sonntag, 10. Oktober: IRONMAN
  Tagwache. 3:30 morgens
Bereits um 5 Uhr morgens ist der Bereich um die Kailua Bay voll Familien, Freunden und Fans der Athleten.
Mittendrin: Wir. (wir, dass sind: Christina´s Mama Christine, Christina´s Bruder Christoph, mein Bruder und Christina´s Freund Martin und dann noch ich und unsere Athletin Christina)

Vor unserem Lieblingskaffee hat sich ein lange Schlange gebildet...der Morgenkaffee muss wohl noch ein wenig warten.
Da ist sie, die berühmte Finishline. In nicht allzuvielen Stunden wird hier der erste Ironman einlaufen. Man kann richtig spüren wie die Sapnnung in Kona steigt.
...das Bild ist zwar nicht as Beste, aber seht ihr den Mond neben der Palme?! Sooooo cool :-D
Kunstvolle Bumengestecke wohin man sieht. Ich konnte es erst nicht glauben, aber die Blumen sahen nach fast 15 Stunden noch immer so schön aus wie am Morgen (ich vermute ja noch immer das es Plastikblumen waren ;-) )





Letzte "Massageeinheit" vor dem Start bestehend aus Schüttelungen und Klopftechniken um den Muskel mehr auf Tonus zu bringen.
Wer den Athleten nicht mit dem Auto hinterherfahren möchte kann sichs vor der Großbildleinwand gemütlich machen.
Und dann geht es los, Start der Pofimänner. Hubschrauber und Drohnen kreisen über der Bay.
Diverse Probleme mit dem Timing, ich weiß nicht ob die Organisatoren das mit den 99 Sekunden genauso lustig gefunden haben wie ich :-D

....alle sind startklar,warten bis der erste Athlet aus dem Wasser kommt.
Und dann rauscht auch schon der Führende vorüber.
Dicht gefolgt von Nr. 2.
Hawaiianische traditionelle Kleidung und Kopfschmuck.

Und da ist sie, unsere Christina.
Gut sieht sie aus und rast voller Elan inmitten der anderen Teilnehmer die erste Steigung hinauf.
Und dann war es endlich soweit...der wohlverdiente Kaffee. In dem Riesenhotel am Startplatz haben sich mittlerweile Menschenmassen gesammelt, alle suchen Schatten, gratis WLAN und einen Platz für ein kleines Nickerchen... :-)
Ich hoffe der Gute nimmt mir das Foto nicht übel, aber das musste einfach sein ;-)
Nach einer kurzen Rast geht es wieder nach draußen. Auf die Laufstrecke werden schon fleißig aufmunternde Worte und Athletennamen gesprüht.
Und da rennt er auch schon, der Führende. Als er an mir vorbeirauscht wird mir ganz anders, nicht mal voll ausgeruht und im Sprint könnte ich sein Tempo mithalten. Das kann nur an seinen guten Genen liegen, rede ich mir ein ;-)
Und es folgt der Zweite...und dann erstmal lange niemand mehr. Zeit für den nächsten Kaffee :-)

Mit unserem Platzerl zum Mittagessen hatten wir großes Glück, direkt über der Wechselzone mit Bick auf die Großbildleinwand. Als wir fast mit dem Essen fertig sind gesellt sich noch ein Einheimischer zu uns, der uns mit einem Augenzwinkern erzählt, dass er sich jedes Jahr ca eine halbe Stunde bevor der erste ins Ziel kommt ein Platzerl hier oben sichert. Hier hat er die beste Aussicht, entgeht der Menge und kann genüsslich sein Bierchen genießen. Schlaues Kerlchen. So geschickt waren wir nicht, wir wollen nämlich nicht noch etwas bestellen, also müssen wir den Platz räumen. Pech gehabt. Als wir gehen prostet uns der alte Hawaiianer noch grinsend mit seinem kühlen Blonden zu und dann sind wir auch schon wieder zurück in der Menschenmenge.
Im Ziel laufen die letzten Dekorationsarbeiten auf Hochtouren.
Fragt mich nicht woher der Kakadu plötzlich kam, aber ich fand ihn ziemlich fotografierenswert ;-)
Blumendeko
Schön langsam wirds voll rund um den Zieleinlauf.

Am Großbidschirm verfolgen alle die letzten Meter des Führenden mit.
Und dann ist er da, Jan Frodeno mit einer Gesamtzeit von 08:14:40 (wie zum Kuckuck?!?)

Wie man nach so einem Unterfangen noch stehen und dazu Interviews geben kann ist mir schleierhaft.
Irgendwann scheints dem guten Jan dann aber auch zu reichen. Zeit für eine Dusche.

Nächster im Ziel, Andreas Raelert 08:17:43.
Scheint so als würden sich die Führenden ganz gut verstehen, jetz im Ziel is ja auch schon wurscht ;-)

Und hier Platz Nr 3: O´Donnell Timothy mit 08:18:50. Ein waschechter Boulderianer, ich hätt ihm ja zumindest den zweiten Platz gegönnt...mit der Zeit entwickelt man so etwas wie Patriotismus hier in Boulder ;-)
 
Im Bild darüber unsere Christina. Frisch und munter rennt sie aus der Wechselzone. Davon ds sie zu diesem Zeitpunkt 180km auf dem Rennrad in den Beinen hat ist nichts zu merken. (konnte unter ihrem Bild keinen Text einfügen, fragt mich nicht warum - ich Computergenie :-D ) Von den führenden Damen haben wir dann nichtmehr allzuviel mitbekommen. Irgendwann haben wir uns in den Schatten verzogen, bis wir zu später Stunde wieder bei der Finishline standen.


Dieses Bild musste ich einfach noch anfügen. Dieser Athlet ist blind. Und...er ist ein Ironman. Seine 8 jährige Tochter hat ihn tränenüberströmt im Ziel in Empfang genommen. In diesem Moment war ich nicht die Einzige, die im Publikum mitgeschnieft hat.

Und dann ist es soweit....unsere Christina ist "back home". Aus den Lautsprechern ertönt es laut und deutlich: "CHRISTIIIIINAAAAAA, you are an IRONMAN!!!!!"

Plötzlich lässt alle Anspannung los. Die Kamera in meinen Händen beginnt zu Zittern und Tränen rinnen mir über die Wangen. Sie hat es geschafft, sie hat es wirklich geschafft. Unser Mädel hats allen gezeigt, sie ist bei der Ironman Worldchampionship über die Ziellinie gelaufen.

Unzählige freiwillige Helfer kümmern sich um die eintreffenden Athleten. Kümmern sich darum, dass sie nicht auskühlen/überhitzen?? (in Hawaii bin ich mir da nicht so sicher) und mit allem versorgt werden, was sie so brauchen.
*ohne Worte. *freudestolztränenüberglücklichgänsehautemotionen
Und dann dürfen wir sie endlich in die Arme nehmen, unsere Iron(wo)man :-) Wenn man jetzt glaubt Christina möchte nur mehr eines und zwar ins Bett, dann hat man sich getäuscht. Bis zum letzten Finisher um Mitternacht steht sie noch an der Ziellinie. Dann fällt auch unsere Siegerin endlich ins Bett. Wenn ihr mehr von Christina´s Ironmanerlebnissen lesen möchtet, ihr findet sie auf Instagramm unter xtina_hawaii2015 und weitere Berichte gibt es auf ihrem Blog xtinagoeskona.blogspot.com

Sonntag ist erst mal Erholung angesagt. Nach einer Lymphdrainage für die müden Siegerbeine und Entspannen am Pool sind wir am Montag wieder unterwegs. Es gibt noch so vieles, dass wir nicht gesehen haben (Grund genug um wieder zu komen ;-) ).
Wunderschöne Aussichtspunkte auf der Fahrt zum Volcano Nationalpark.







Iron(wo)man mit Team :-)
Observatorium am Kilauea Vulkan.





Eine unwirtliche Lavalandschaft und dahinter das blaue Meer.
Geschwister~Liebe
Foto mit unserem Star

Wunderschöne türkisblaue Farbschattierungen im Meer.




Wer vor 2 Tagen einen Ironman absolviert hat bekommt auch mal eine kleine "Sonderbehandlung" ;-)

Auf der Heimfahrt halten wir noch am Southpoint, der als "der Hotspot" zum Klippenspringen bekannt ist. Die Verbots- und Warnschilder, die einem schon bei der Hinfahrt begegnen, wirken aber eher weniger einladend.
Lange brauchen wir die rostige, hin und herschwingende Leiter nicht zu begutachten um zu beschließen: "Nö, heute mal lieber nischt springen." ;-)     






Hawaii Bördie...fragt mich jetzt bitte blos nicht was für einer :-)
Auf dem Heimweg halten wir dann noch kurz am Black Sand Beach.




Am letzten Tag pendle ich noch einmal durch die Straßen von Kona. Im Java on the Rocks gönne ich mir einen Kaffe, grabe die Zehen in den weißen Sand und lasse die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. So viele Eindrücke in einer so kurzen Zeit. Stück für Stück kommen die Erinnerungen wieder zurück während ich den Blog schreibe, unzählige Momente voll Freude und Staunen. Viel haben wir gesehen,  aber noch viel mehr wartet noch auf uns...vielleicht kommen wir eines Tages wieder. Vielleicht für einen weiteren Ironman, vielleicht auch einfach nur zum Entspannen und Genießen. Hawaii wird noch lange nachwirken, die Insel hinerlässt Spuren. Ein Gefühl von Weite, den Geruch von Salzwasser in der Nase und das Kribbeln von Sand unter den Fußsohlen.

~Erinnerungen sind Bilder im Herzen,
die besondere Augenblicke für immer festhalten.

Live, Love, ALOHA.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen